de Ingrid Tucci, Ariane Jossin, Carsten Keller und Olaf Groh-Samberg (DIW-Wochenbericht, Berlin, nr. 41,
2011).
Die Bildungs- und Erw erbsverläufe von Migrantenkindern in Frankreich und Deutschland sind äußerst
vielfältig.
In der öffentlichen Wahrnehmung dominieren die w enig Erfolgreichen.
Dabei sind erfolgreiche Biographien junger Erw achsener mit Migrationshintergrund aber keinesw egs eine
zu vernachlässigende Ausnahme.
Allerdings sehen sie in beiden Ländern anders aus: Während es in Frankreich mehr Migrantenkinder bis
zum Abitur schaffen, sind sie in Deutschland vor allem auf der Hauptschule überrepräsentiert.
Dafür fällt es diesen Jugendlichen in Frankreich w esentlich schw erer, dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt
Fuß zu fassen, w ährend sie in Deutschland oft die Möglichkeit einer außerschulischen Qualifikation
ergreifen und bessere Jobchancen haben.
Im Rahmen eines auf drei Jahre angelegten Forschungsprojektes w urde der Frage nachgegangen,
w elche sozialen und institutionellen Faktoren den Bildungserw erb und die berufliche Orientierung
stabilisieren können.
Auf Basis qualitativer Interview s, die mit jungen Erw achsenen mit Migrationshintergrund in vier
benachteiligten Vierteln von Berlin und Paris durchgeführt w urden, können drei Faktoren benannt
w erden, die eine w ichtige Rolle für den Erfolg beziehungsw eise die Stabilisierung des frühen Bildungsund
Erw erbsverlaufs spielen: die Unterstützung durch bedeutsame Drittpersonen, der Eintritt in sozialkulturell
stärker durchmischte Milieus und die Perspektive einer ‘zw eiten Chance’.
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Connaissance de l'Allemagne
Migranten in Deutschland und Frankreich Erfolge trotz schlechter Startbedingungen: Was hilft Migrantennachkommen in Frankreich und Deutschland?